Mensch, was es doch für undankbare Leute gibt. Erst will niemandem aufgefallen sein, dass am Tillyplatz das sog. “Tillyplatz-Ensemble” bestehend aus “Zacherl-, Bodn- und Scherm-Haus” abgebrochen und ein neues Pflegeheim gebaut wird, dann ärgern sich zum “Eslarner Heimatfest 2015” plötzlich doch viele Leute, dass diese jetzt mit Sicherheit auf die nächsten Jahrhunderte bei Festen weiterhin auf der Straße kampieren müssen, wo es doch Mitte 2012 so richtig nach zentralem Fest- und Marktplatz ausgesehen hätte. Da kann man nur sagen: “Selber schuld!” Andererseits müssen die in Eslarn immer älter werdenden Leute ja auch irgendwo hin, nur ein Pflegeheim – kein Seniorenwohnheim – bringt zukünftig richtig Geld,
weil die entsprechenden Unterbringungskosten weitaus höher veranschlagt werden können, und im Gegensatz zu einem Wohnheim bei einem Pflegeheim sämtliche Kosten über staatliche regionale Stellen laufen, womit den Angehörigen jede Menge Arbeit abgenommen wird. Es scheint manchmal sehr schnell zu gehen, dass man SeniorInnen von der anderswo ambulant ausgerichteten Pflege(hilfe) in ein pflegebedürftiges stationäres Wohnverhältnis bringt. Eslarns derzeitige Jugend kann sich also beruhigt der Tatsache hingeben, dass diese deren Eltern einmal zentral im Ort versorgt wissen können, und sie wissen dann auch wohin das dafür zu bezahlende Geld – welches über staatliche Stellen vereinnahmt wird – tatsächlich hingelangt. Ein künftiges “soziales Viertel” – beginnend ab dem “Gasthof Böhmerwald” [Siehe “Festschrift zum Eslarner Heimatfest 2015”] wird dafür sorgen, dass es den älteren Leuten an nichts fehlt, diese deren Freizeit in der Nähe deren Verwandten, aber wenn es sein muß auch völlig unabhängig von diesen, genießen können. Wie oft soll es schon Streitigkeiten gegeben haben, ob denn wirklich eine kostenintensive Heimunterbringung notwendig ist, wenn die Angehörigen auch im eigenen Haushalt wohnen könnten. Diese Frage wird sich, da im Etablissement am Tillyplatz bislang bestenfalls 7 – 9 Plätze belegt sind und u. W. sogar Verwandte der Investoren dort untergebracht sind, aber auch staatliche Stellen vor Ort entscheiden werden, für Eslarns zukünftige SeniorInnen und deren Angehörige nicht stellen. Wer sich in den letzten Jahren vielleicht auch einmal über manche Fälle lustig machte, dass man sich hier über bestimmte SeniorInnen wunderte, der kann jetzt vielleicht gerade in Eslarn eine gewisse “Blaupause” erkennen. Hier sollte wohl eine Art “Exempel” statuiert werden, wie man mit Angehörigen älterer Leute umgeht. Dies dürften Eslarns Jüngere nun bald sehr gut, wie heißt es so treffend “am eigenen Leibe” erfahren. Jetzt wendet sich auch der oftmals zitierte Spruch von vor über 70 Jahren vom “Heim ins Reich” bestenfalls in ein “Reich ins Heim”, sonst dürfte gewaltig dazugezahlt werden müssen, und Eslarns Leerstände gehen in eine “Kommunale Grundstücksverwaltungs GmbH” über, werden mit Städtebaumitteln saniert und den in so zwanzig Jahren auch mal ohne eigenes Wohnhaus zufriedenen, dann älteren BewohnerInnen als “ambulante Pflegestätte” angeboten. Zieleinrichtung dürfte dann das “Pflegeheim am Tillyplatz” sein. Wie man an den bisherigen städtebaulichen Planungen für Eslarn unschwer erkennen kann, sorgen die hier Planenden für sich und die Seinen bereits vor. Die wollen nicht “Reich ins Heim”, obwohl die “reich” sind,vor allem reich an entsprechender planerischer Erfahrung. ;-)
Reich sein müssen auch die echten InvestorInnen für dieses Pflegeheim am Tillyplatz. Seit der kirchlich-katholischen Einweihung am 14.03.2015 haben sich dort nicht mehr als bislang durch uns registrierte 7 bis max 9 BewohnerInnen eingefunden. Dies bei einem Bauwerk welches mit über 40 Plätzen komfortabel ausgelegt ist und beträchtliche Unterhaltskosten – hier sogar seit u. E. bereits im Oktober 2014 gegebener bezugsfertiger Herstellung – nach sich ziehen dürfte. Die Essenslieferungen sollen unbestätigten Gerüchten zufolge derzeit (noch/ wieder einmal) von außerhalb geliefert werden. Es dürfte sich auch kaum rechnen, hier die interne Großküche zu bemühen. Das Etablissement scheint also jemanden zu gehören die/ der nicht nur “Geld wie Heu” haben, sondern ganz andere Zwecke als die reine Unterbringung und Pflege von SeniorInnen verfolgen. Unter tillyplatz.wordpress.com finden Interessierte einen Art “Lebenslauf” dieses Bauwerks vom Abbruch des “Tillyplatz-Ensembels” bis zur Fertigstellung und offiziellen “Inbetriebnahme” mit katholischer Segnung von Heim und Andachtskapelle Mitte März 2015 durch den Seelsorgeamtsleiter der Diözese Regensburg höchstpersönlich vorgenommen.
Erlauben Sie uns noch einen kleinen Seitenhieb, welcher bei unserer Berichterstattung zu solchen Themen natürlich nicht fehlen darf. Hätte es mit dem “Landgewinn im Osten”, also dem ohne Initiative von Dr. Bernd Posselt (MdEP a.D.) weiterhin bestehenden Ansinnen tschechisches Territorium vielleicht sogar für eine Zielvorstellung “Bayern kann es auch alleine!” gewinnen zu können geklappt, wäre es am Tillyplatz vielleicht sogar ein zentrales Verwaltungszentrum eines neuen EU-Staates “Bayern” geworden.