Vielleicht haben Sie es auch schon gelesen, die Diözese Regensburg hat dem von ihr für die Klärung der Mißbrauchsfälle beauftragten promovierten Psychologen bekannt gegeben, dass in 30 Mißbrauchsfällen der Vergangenheit eine Entschädigung von ca. 159.000.– Euro bezahlt wurde. Na, das ist doch wirklich generös, oder etwa nicht? Hier hätte sicher jede Inanspruchnahme von Diensten aus dem Rotlicht-Milieu mehr Geld gekostet, als die im minderjährigen Alter mißbrauchten, nunmehr volljährigen Geschädigten mit “round about” **5.000.– Euro zu bedenken. [regensburg-digital.de] Darüber kann jeder Pfarrer, regelmässig in der Besoldungsgruppe eines Regierungsdirektors nur herzhaft lachen. Hier ist den mutmasslich mißbrauchten EslarnerInnen zu gratulieren, dass sich diese (bislang?) nicht auf ein solches Trauerspiel eingelassen haben. Jetzt wird aber auch klar, warum man gewisse Priesteramtskandidaten Mitte der 1990er Jahre nicht wollte, diesen “falschen Ehrgeiz” vorwarf, einige in ein Diakonat “drängte”, anderen den Weg grundlos den Weg nach Rom und zum Beruf des Kanonisten behinderte. Keine dieser Personen hätte – sicher um die Priesterweihe herum mit diesen Dingen bekannt gemacht – derartige “Sauereien” geduldet, welche in der Diözese Regensburg scheinbar noch bis Anfang der 1990er Jahre vor sich gegangen sind und vertuscht wurden. Da waren scheinbar besoffene Weihekandidaten, die man aufgrund der Medienpräsenz sogar weihen musste, wirklich das kleinere Problem. Von 2004 bis 2011 hatten Mitglieder unserer Redaktion in Eslarn das besondere Vergnügen über einen, zunächst gar nicht als derart fragwürdig erkennbaren katholischen Pfarrer mitzuerleben wie die Kath. Kirche Existenzen auch zivile Existenzen ruinieren will, indem man Leuten eine Vertrauensbasis aufbauen lässt, diese aushorcht und damit verhindern will, dass solche Dinge wie die Mißbrauchsfälle, aber auch sog. “Konten Verstorbener” auf welchen Schwarzgeldmittel geparkt sein könnten, näher recherchiert werden. Hier sollte m. E. vor allem verhindert werden, dass die Angelegenheit “Georg Friedrich Zimmermann (+ 1984)”, nunmehr Dank einem Herrn Robert Werner genauestens recherchiert, und schriftlich “für immer im Internet” verfügbar ist. Es gilt aber auch zu klären, wieviel frühere, im Dekanat Leuchtenberg tätige, aber auch aus Eslarn gebürtige und in Regensburg tätige Geistliche wie etwa ein Kinderheimdirektor wussten. Bis diese Dinge und die Mißbrauchsfälle in der Diözese Regensburg nicht umfassend geklärt sind, kann man m. E. den hier auskunftsverpflichteten Geistlichen der Röm.-Kath. Kirche keinerlei Vertrauen mehr entgegenbringen. Es gibt eindeutige kirchenrechtliche Bestimmungen welche hier über Jahrzehnte gebrochen wurden und zum Zwecke des Vertuschens erneut gebrochen wurden. Auch das sog. “Beichtgeheimnis” ist nichts anderes als ein solches kirchenrechtliches Konstrukt. Wer weiß ob und wann nicht auch dieses für ureigene Zwecke “ausser Kraft gesetzt” wird. [mwz]
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